Wir erleben in Projekten, dass nach Einführung von Scrum eine Reihe von Meetings, die es vorher gab, beibehalten werden. Der Scrum Master ist hier gefordert.

Ein Praxisbeispiel – etwas überspitzt formuliert 😉

Oft finden an einem Tag hintereinander 3 Meetings zum gleichen Thema statt. Jedoch mit nur geringer Überschneidung der betreffenden Personen. Das heißt, dass morgens 3 Menschen (A, B, C) über das Thema sprechen, mittags 1 Mensch davon (C) 2 anderen (D, E) berichtet und nachmittags in einem weiteren Meeting in einer neuen Mischung (E, F, G) erneut getagt wird. Im 2. und 3. Meeting wird dann gerätselt, wer was gemeint haben könnte im 1. Meeting. Entschieden, beschlossen und dokumentiert wird tatsachlich: nichts. 

Weil ja unklar ist, wie die einzelnen Positionen sich verhalten würden, falls sie aufeinandertreffen würden. Tja: falls. Dies wird jedoch kaum möglich sein, weil nicht alle zur gleichen Zeit Zeit haben. 

Und so wächst am nächsten Tag der Meetingwurm weiter und weiter. 

Und so verdienen externe Consultants gut daran, weil sie am besten in jedem Meeting sitzen und Stunden aufschreiben. Und noch Meetings verlängern, weil sie viele Fragen stellen, wie z.B. „Habt Ihr schon daran gedacht, dass Person A es vielleicht ganz anders gemeint haben könnte?“ oder „Sollten wir nicht die Aussage von Person B so interpretieren, dass…“ 

Am Ende dauert das Projekt noch länger, die Kosten explodieren und das COMMITMENT sinkt. 

Der FOCUS ist weg und keiner hat die COURAGE, radikal „Stopp!“ zu sagen. 

Scrum mit seinen wenigen Events schafft es, das Wichtigste in festgelegten Zeiten zu sagen und den Austausch innerhalb des Teams zu FOKUSsieren. Die Langeweile in Meetings sinkt, weil gar keine Zeit dafür ist und alle zu Wort kommen. 

 

Bildquelle: Sara Kurig