Max, Niederlassungsleiter eines großen Unternehmens in Nürnberg, teilt seine wertvollen Praxiserfahrungen bei der Einführung von OKRs (Objectives and Key Results). Sein Unternehmen beschäftigt sich seit fünf Jahren intensiv mit Agilität und hat vor zwei Jahren mit der Einführung von OKRs begonnen. Hier sind seine wichtigsten Erkenntnisse und Tipps für Unternehmen, die OKRs einführen wollen:
1. Zeit: Geduld ist entscheidend
Max betont, dass die Implementierung von OKRs Zeit braucht. Der erste Zyklus war nicht sehr erfolgreich und das Unternehmen machte viele Fehler. Es dauerte fast zwei Jahre, bis sich die Prozesse eingespielt hatten und die gewünschten Ergebnisse erzielt wurden. Max empfiehlt daher, geduldig zu sein und nicht sofort perfekte Ergebnisse zu erwarten.
2. Zu viele OKRs: Weniger ist mehr
Am Anfang setzte sich das Unternehmen zu viele Ziele und schaffte es kaum, ein Ziel pro Quartal zu erreichen. Inzwischen hat man sich auf fünf Ziele mit jeweils zwei Schlüsselergebnissen beschränkt. Obwohl dies nicht dem Standard entspricht, hat sich diese Anpassung als effektiv erwiesen. Max rät daher, sich nicht zu viele Ziele auf einmal zu setzen, sondern lieber wenige, aber erreichbare Ziele zu definieren.
3. Das richtige Maß an Herausforderung: ehrgeizige, aber erreichbare Ziele setzen
Neben Geduld und der Begrenzung der Anzahl der OKRs ist es wichtig, ein gutes Gespür dafür zu entwickeln, wie ehrgeizig die OKRs sein sollten. Sie sollten das Unternehmen voranbringen, die Mitarbeiter motivieren und gleichzeitig erreichbar sein. Da die Mitarbeiter für das Setzen und Erreichen der OKRs verantwortlich waren, war viel Experimentieren nötig. Mehr als 80% Zielerreichung wurde als ausreichend angesehen und die Zielsetzung immer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet – Mitarbeitermotivation statt Burnout.
4. Erwarte das Unerwartete: Transparenz deckt Probleme auf
Durch die erhöhte Transparenz der OKRs wurden Probleme sichtbar, die vorher zwar bekannt waren, aber nicht ernst genommen wurden. Die enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter:innen, die selbst für das Setzen von Zielen verantwortlich waren, machte diese Probleme noch deutlicher. Ein Beispiel war die fehlerhafte und langsame Software im Vertrieb, die durch die Diskussion über mögliche OKRs endlich behoben wurde. Max empfiehlt daher, sich auf unerwartete Herausforderungen vorzubereiten und offen für deren Lösung zu sein.
5. Weeklies und Fortschritte: Regelmäßige Treffen verbessern die Ergebnisse
Anfangs waren die wöchentlichen Treffen (Weeklies) oft frustrierend, da es manchmal keine Fortschritte zu berichten gab und die Beteiligung gering war. Mit zunehmender Erfahrung bei der Erstellung der OKRs werden jedoch regelmäßig Fortschritte festgestellt. Max betont, dass diese wöchentlichen Check-Ins wichtig sind, um den Fokus beizubehalten und kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen.
6. Die Macht der Präsenzveranstaltungen: Motivation durch persönliche Treffen
Während die Weeklies in der Regel online durchgeführt werden, finden die Review, Retrospektive und die Planung als Präsenzveranstaltungen statt. Max berichtet, dass diese persönlichen Treffen Erfolge und Veränderungen deutlich machen und zur Motivation beitragen. Er empfiehlt daher, wichtige OKR-Veranstaltungen nach Möglichkeit als Präsenzveranstaltungen durchzuführen.
Fazit: Zufriedenheit und Unabhängigkeit
Max berichtet, dass das Unternehmen insgesamt sehr zufrieden mit den OKRs ist. Wo sie früher auf die Unterstützung von Beratern angewiesen waren, sind sie nun unabhängig und kompetent im Setzen und Verfolgen von OKRs. Seine Tipps und Erfahrungen bieten wertvolle Einblicke für andere Unternehmen, die OKRs erfolgreich einführen wollen.
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